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I. Sieben auf einen Streich

Anlässlich der erneuten Veröffentlichung der ersten sieben Alben von Delerium

  1. Faces, Forms and Illusions (1988, ursprünglich noch Bill Leeb und Michael Balch)
  2. Morpheus (1989)
  3. Syrophenikan (1990)
  4. Stone Tower (1991)
  5. Spiritual Archives (1991)
  6. Spheres (1994)
  7. Spheres II (1994)

in 2022 (u. a. auf Vinyl!) durch Metropolis versucht dieser Beitrag, einmal sämtliche in der Prä-Nettwerk-Ära, also bis einschließlich 1994 veröffentlichten Tracks zusammenzustellen. Falls jemand noch weitere Tracks aus dieser Phase kennt, bin ich für jeden Hinweis sehr dankbar!

Soweit verfügbar, habe ich alles und insbes. auch die einzelnen Tracks verlinkt, d. h. bei Interesse kann das alles gerne nachgelesen und mehr noch nachgehört werden.

Inhaltsübersicht

I. Sieben auf einen Streich

tl;dr: Anspieltipps

II. Die aktuellen, neuen (?) Bonus-Tracks

III. Die und ein wenig auch meine Vorgeschichte

IV. Unter den Tisch gefallen: Die Euphoric (EP)

V. Ursprüngliche Bonus- und andere Non-Album-Tracks

Weitere Quellen und Links

tl;dr: Anspieltipps

Klare Empfehlung: Wer feine (Dark-)Ambient-, Industrial-, gelegentliche technoide oder überhaupt auf hohem Niveau produzierte elektronische Musik (mit gelegentlichen Ethno-/Tribal-Einschlägen) gerne hört, kann und sollte hier bedenkenlos zugreifen. Den Vinyl-Ausgaben der sieben Alben liegen übrigens Download-Codes bei, d. h. alle Tracks können in bester Qualität von der Seite des Labels Metropolis bei Bandcamp heruntergeladen werden.

Hier meine ganz persönliche Delerium-Playlist mit den Highlights aus der Prä-Nettwerk-Ära und den zuletzt veröffentlichten Bonus-Tracks, Stand: 22. Mai 2022. Die Auswahl ist höchst subjektiv – was sonst? – und die Reihenfolge eher chronologisch, zumindest ohne Wertung. Viel Spaß beim Durchhören!

Black Ice (Neu oder remastered 2022)

Black Ice ist ein feiner, für Delerium kurzer, auf den Punkt produzierter Track, dessen teils fast schon „dub-steppige“ Tupfer an die Arbeiten von Front Line Assembly ab 2012 und bis 2018, hier insbesondere die Alben AirMech und WarMech erinnern – aber hört selbst:

Desert (Remastered 2022)

Bei Desert handelt es sich um einen bereits älteren, aber unverändert faszinierenden Track, der alle für Delerium so typischen Eigenschaften und Elemente aufweist: Er ist (überdurchschnittlich) lang, baut sich langsam auf (Spannungsbogen), beinhaltet gleichermaßen Ambient- (Noise, Drones oder sonstige „Flächenklänge“) wie rhythmische, aber auch melodische Elemente – und nicht zuletzt schönen (gesampelten) weiblichen Gesang:

Mirrors (Remastered oder neu 2022)

Bei Mirrors dürfte es sich um einen neuen Track handeln, zumindest ist er mir bislang nicht anderweitig untergekommen: Ebenfalls typisch für Delerium-Tracks, braucht er etwas Anlaufzeit, bis er sich dann aber in voller Pracht entfaltet:

Prophecy (Remastered 2022)

Wenn ich mich recht erinnere, handelt es sich bei Prophecy vom Album Syrophenikan um den ersten Track von Delerium, den ich in den 1990ern seinerzeit noch im Radio (sic!) hörte. Ein für Delerium-Verhältnisse eher kurzes, auf den Punkt produziertes Stück, dessen eingängige Melodien es mich auch heute immer noch gerne hören lassen:

Sermon (Remastered)

Recht alter Track, ein echter Klassiker, der auch 2022 nichts von seiner faszinierenden Wirkung eingebüßt hat:

Forgotten Places (Remastered oder neu 2022)

Ebenfalls einer der „neuen“ Bonustracks, der aber frappierend an die Tracks aus der Karma-Ära erinnert, also durchaus bereits seinerzeit entstanden sein könnte:

Spiralling (Remastered oder neu 2022)

Toller, ebenfalls auf den Punkt produzierter rhythmischer Track, der mit seinen Ambient-Einsprengseln teils an die Intermix-Tracks der Future Primitives-Ära erinnert, also mutmaßlich auch nicht wirklich neu ist:

Mystique (Remastered oder neu 2022)

Gefällt mir ebenfalls sehr gut, nicht zuletzt wegen des akzentuierten Gitarrenspiels (sic!), was so auch eher untypisch ist – zumindest für die älteren Delerium, um die es mir hier geht:

Life Forms (Remastered oder neu 2022)

Einer meiner Lieblingstracks aus der Reihe der neuen oder zumindest erstmals veröffentlichten: Erinnert teils ebenfalls an das dritte Intermix-Album, baut sich schön über die Länge auf und lässt dann aber vor allem an die verspielten, farbigen Tracks der Karma-Zeit denken:

About MYB (Remastered oder neu 2022)

Erneut ein eher „flotter“ Track mit krassen FM-Sägesounds, die auch gut und gerne zum Hauptprojekt Front Line Assembly gepasst hätten:

Transmitter (Remastered 2022)

Wiederum ein Klassiker von 1994, typisch für die „alten“ Delerium: Langsamer Aufbau, schön dräuender – hier: „Space-“ – Ambient, bis der Track dann so richtig (ca. gegen 7:18) ab und durch die Decke geht:

Parallel (Remastered oder neu 2022)

Neuer (?), zumindest recht flotter Track, der nicht so recht in den Kontext von Spheres 1 passen möchte, erinnert ebenfalls eher an die AirMech/WarMech-Ära (s. o.):

Realms (Remastered oder neu 2022)

Mit Realms geht es mir ganz ähnlich: Ebenfalls ein wohl (relativ) neuer Track, der nicht so recht in den Kontext von Spheres 1 passen möchte, erinnert erneut eher an die AirMech/WarMech-Ära (s. o.):

Glass (Remastered oder neu 2022)

Erneut ein relativ kurzer, simpel gehaltener Track, der Spheres II aber passend abrundet – wirkt teils aber eher wie eine nie fertig ausproduzierte Skizze:

Transcend (Remastered oder neu 2022)

Auch Transcend ist relativ kurz, aber etwas „komplexer“ gehalten als Glass. Passt aber auch gut zu Spheres II. Hier finden sich erneut Sounds wie in Black Ice (s. o.), die eher an Front Line Assembly erinnern:

Zwischenfazit

Ob und wieweit es sich bei den nun hinzugekommenen Bonustracks um tatsächlich neues Material handelt, wäre noch im Detail zu klären. Zumindest dürften es erstmals veröffentlichte Tracks sein, die vor allem denen gefallen könnten, für die Delerium auf ihren letzten Alben doch etwas zu sehr in Richtung „gefälligen Pops“ abgerutscht sind und denen die starken Instrumentals der früheren Alben fehlen.

Was mich persönlich etwas ärgert, ist der Umgang mit den ursprünglich nur auf Compilations und später anlässlich einer ersten Wiederveröffentlichung der Alben 1997 durch Hypnotic auch auf einzelnen Alben erschienenen Bonustracks: Embryo ist hier enthalten, das verzichtbare Ambience ebenfalls – tatsächlich große Ambient-Tracks wie Dark Star oder Infra Stellar allerdings fehlen, ebenso mit Rising und Covert die bereits auf der noch auf Dossier erschienenen CD-Ausgabe erstmals veröffentlichten Bonustracks. Ursächlich mögen (lizenz-)rechtliche Probleme sein – allerdings ging es bei Brainwaves und Embryo doch auch…?

II. Alle aktuellen, neuen (?) Bonus-Tracks

Nicht zuletzt als Kaufanreiz auch und gerade für die Die-Hard-Fans (zu denen ich mich durchaus zähle), reicherte Metropolis die 2022 veröffentlichte Neuauflagen der einzelnen Alben jeweils mit weiteren Bonustracks an, für die alleine sich der Kauf lohnt – soviel sei an dieser Stelle verraten. Allerdings bin ich mir noch nicht ganz sicher, ob es sich um neu produzierte Tracks oder Outtakes anderer, vorangegangener Produktionen handelt (definitiv zuvor bereits veröffentlichte Tracks führe ich unten bei den jeweiligen Alben in „[…]“ der Vollständigkeit halber mit auf).

Einige Tracks oder zumindest prominente Sounds – hört ggf. oben selbst – erinnern doch deutlich an die beiden instrumental gehaltenen Soundtrack-Alben AirMech und WarMech von Front Line Assembly. Andere könnten auch gut auf Karma erschienen sein usw. Allerdings ist mir das letztlich reichlich egal, Hauptsache, die Stücke sind nun erschienen. Im Einzelnen handelt es sich um:

1. Faces, Forms and Illusions (Remastered 2022)

  • 12. Black Ice 03:37
  • [13. Desert 10:39 – als „Remix“ (von was?) mit einer Länge von 10:26 bereits 1998 erschienen, s. u.]

2. Morpheus (Remastered 2022)

3. Syrophenikan (Remastered 2022)

4. Stone Tower (Remastered 2022)

5. Spiritual Archives (Remastered 2022)

6. Spheres 1 (Remastered 2022)

7. Spheres II (Remastered 2022)

So – und nun aber einmal der Reihe nach:

III. Die und ein wenig auch meine Vorgeschichte

Bill Leeb und Rhys Fulber zählen ohne Zweifel und Übertreibung zu den musikalischen Helden meiner Sturm- und Drangzeit in den 1990er Jahren. Sie und ihre so vielfältige wie -farbige Musik prägten meinen Musikgeschmack ganz wesentlich und begeistern mich auch heute noch unverändert mit ihren aktuellen Werken.

Erstmals bin ich dank Eckert „Ecki“ Stieg und seiner (damals noch auf dem Sender, der nicht genannt werden darf, ausgestrahlten) Radiosendung Grenzwellen auf Front Line Assembly, das damalige Hauptprojekt der beiden kanadischen Musiker gestoßen. Nur kurze Zeit spielte er zum Glück daneben weitere Tracks ihrer zahlreichen Nebenprojekte wie insbesondere Intermix, Noise Unit – und eben Delerium. Spätestens nach den auch kommerziell überaus erfolgreichen Remixen (darunter der inzwischen wohl legendäre DJ Tiësto’s In Search Of Sunrise Remix) des ursprünglich auf dem Album Karma 1999 veröffentlichten Tracks Silence (feat. Sarah McLachlan) von Delerium dürfte dieses ehemalige Nebenprojekt zumindest in kommerzieller Hinsicht zum Hauptprojekt der beiden kanadischen Musiker geworden sein.

Doch um Front Line Assembly und die anderen Nebenprojekte, von denen neben Delerium derzeit ohnehin nur Noise Unit noch vital sein dürfte, soll es hier (noch) nicht gehen, sondern um die frühen Werke von Delerium, also alle bis einschließlich 1994 und damit vor dem ersten auf dem kanadischen Label Nettwerk veröffentlichten Album Semantic Spaces erschienenen Alben, einer EP und einiger nur auf Compilations erschienenen Tracks.

Willkommener Anlass für diesen Artikel war daher die Wiederveröffentlichung der ersten, neu gemasterten sieben Alben 2022 u. a. auf Vinyl durch das Label Metropolis. Ursprünglich (s. Links oben) hatten Delerium ihre ersten Alben bis einschließlich Stone Tower (1991) zuerst noch auf Vinyl in Deutschland auf dem kleinen, aber rührigen in (ursprünglich West-)Berlin ansässigen Label Dossier veröffentlicht. Bei Dossier handelt(e) es sich um ein Unterlabel des ebenfalls 1984 von Manfred Schiek (andere Schreibweise: „Schieck“) gegründeten und geleiteten Labels Konnex Records. Ursprünglich auf Jazz (sic!) spezialisiert, hatte Schiek verschiedene Unterlabel gegründet, um gezielt bestimmte Genres zu vermarkten – darunter Industrial und Techno eben auf Dossier. Manfred Schiek ist leider 2016 nach langer, schwerer Krankheit verstorben. Gegenwärtig sind die Konnex Music Group und ihre Unterlabel unter dem Dach der  Konnex Medienvertrieb UG (haftungsbeschränkt) angesiedelt.

Wie es dazu kam, ausgerechnet auf einem im damaligen West-Berlin ansässigen Label zu veröffentlichen, wüsste ich auch gerne einmal. Rhys Fulber hat aber definitiv Verwandtschaft in Berlin, vielleicht kam es darüber zustande? Wobei das nun wirklich Spekulation ist, zumal er anfangs noch gar nicht zu Delerium gehörte.

IV. Unter den Tisch gefallen: Die Euphoric (EP)

Leider ist die 1991 allerdings auf dem Label Third Mind erschienene Euphoric (EP) bei alledem unter den Tisch gefallen. Allerdings mögen genau diese, eher (lizenz-)rechtlichen Gründe ursächlich gewesen sein: Es war eine andere Plattenfirma, an die Leeb und Fulber diese auch stilistisch etwas aus dem Rahmen fallenden Tracks lizenziert hatten und möglicherweise hatte Metropolis bereits vor dem Hintergrund kein Interesse daran.

Lediglich der Vollständigkeit halber (denn um die geht es mir hier tatsächlich): Folgende Tracks sind ursprünglich auf der Euphoric EP (12“ Vinyl) erschienen:

  1.  Euphoric (A-Seite)
  2. Decade (B-Seite)

Auf der ersten, ebenfalls 1991 veröffentlichten CD-Version kamen dann noch die Tracks Grave Mentor und Sorrow hinzu.

V. Ursprüngliche Bonus- und andere Non-Album-Tracks

Die sieben Alben sind über die Jahre „gewachsen“ bzw. Delerium ergänzten zumindest einige davon anlässlich ihrer Wiederveröffentlichung um verschiedene Bonus-Tracks. Darüber hinaus veröffentlichten sie bei verschiedenen Gelegenheiten einzelne, zuvor nicht auf den Alben oder der Euphoric EP enthaltene Tracks auf verschiedenen Compilations:

1. Faces, Forms and Illusions (1988)

Auf der 1989 ebenfalls noch auf Dossier erschienenen CD-Version des ursprünglich 1988 auf Vinyl veröffentlichten Albums Faces, Forms and Illusions veröffentlichten Delerium folgende Bonus-Tracks (Achtung: Diese und nachfolgende Links verweisen – soweit verfügbar, ansonsten auf andere Quellen – auf die aktuellen, u. a. via Bandcamp zu beziehenden / hörenden Versionen):

Ursprünglich allerdings als einen (Nr. 9), aus drei Teilen bestehenden Track: Subvert / Wired Archives / Sieg Of Atrocity 19:56. So ebenfalls, aber als Track Nr. 8 auf der 1997 auf dem Label Hypnotic erschienenen Wiederveröffentlichung, wobei auf dieser CD noch ein neuer Bonustrack hinzukam:

Dafür fehlte auf dem Reissue von 1997 der ursprüngliche Track Nr. 7: Hidden Mask, möglicherweise wg. rechtlicher Probleme, nachdem Delerium die Stimme von Ofra Haza bzw. Auszüge aus ihrem Hit IM Nin’alu für den Track gesampelt hatten? Dark Star ist auf der aktuellen Ausgabe des Labels Metropolis leider nicht enthalten.

2. Morpheus (1989)

Auf der Vinyl-Ausgabe von Morpheus fehlten noch:

Von ihnen erschienen 9. und 10 erst als Bonus auf der ebenfalls 1989 veröffentlichten CD-Version von Morpheus und 11. erst auf der 1997 auf dem Label Hypnotic wieder veröffentlichten Fassung des Albums.

3. Syrophenikan (1990)

Die 1990 veröffentlichte CD-Version des ursprünglich im selben Jahr ebenfalls noch auf Vinyl erschienenen Albums Syrophenikan ergänzten Delerium um folgende Bonus-Tracks:

  • 8. Rising 7:21 und
  • 9. Covert 5:05.

Beide fehlen leider auf der jüngst wieder veröffentlichten Version des Albums – möglicherweise, weil Dossier sie nie an Metropolis (weiter) lizenziert hatte, denn auf der ersten, 1997 auf Hypnotic erschienenen Wiederveröffentlichung erschien als Bonus-Track stattdessen

4. Stone Tower (1991)

Stone Tower war 1991 das letzte, ursprünglich noch auf Vinyl veröffentlichte Album. Auf der ebenfalls 1991 auf Dossier erschienenen CD kamen die Tracks

hinzu. Auf dem 1997 ebenfalls auf Hypnotic erschienenen Reissue kam dann noch ein weiterer Bonus-Track hinzu:

Statt dem Track Aftermath des Originals enthält die jüngste Ausgabe den allerdings nur um zwei Sekunden längeren Track Empty Spaces (Nr. 4), bei dem es sich tatsächlich um dasselbe Stück handelt. Den Track Embryo schlug Metropolis nun aber dem Album Morpheus zu, s. u.

5. Spiritual Archives (1991)

Das Album Spiritual Archives erschien ebenfalls 1991, allerdings erstmals unmittelbar auf CD. Auch das Album veröffentlichte das Label Hypnotic 1997 erneut mit dem Bonustrack

Den schlug Metropolis zuletzt allerdings der remasterten Version von Syrophenikan zu, s. u. Den ursprünglich mit Aftermath II betitelten Track Nr. 3 bzw. dessen Namen kürzte Metropolis auf dem Rerelease von 2022 zu Aftermath – möglicherweise, um Verwechslungen mit dem ursprünglich (und bis zu seiner Umbenennung, s. o.) fast gleichnamigen Track auf dem Album Stone Tower (s. o.) zu vermeiden.

6. Spheres (1994)

Ähnliches gilt für Spheres, dem ersten der drei 1994 erschienenen Alben. Dessen Reissue auf Hypnotic ergänzte das Label um den stilistisch so gar nicht nur eingeschränkt passenden Bonustrack

  • 7. Turmoil 03:43

Zu dem kommen wir gleich noch. Metropolis war zumindest so weitsichtig, ihn wieder herunterzuwerfen und durch zwei neue Bonustracks (s. o.) zu ersetzen.

7. Spheres II (1994)

Mit Spheres II erschien ebenfalls Anfang September 1994 das letzte Album von Delerium auf dem Label Dossier. Der Nachfolger Kurz davor, im August 1994 (so jedenfalls nach Discogs) hatten Delerium das Album Semantic Spaces via Nettwerk veröffentlicht, womit zugleich eine völlig neue Geschichte begann (auf die komme ich vielleicht gesondert zurück).

Das drei Jahre später wiederum auf Hypnotic veröffentlichte Reissue kam ohne Bonustracks aus. Spheres II ist aber insofern bemerkenswert, als es eine Art „Weiche“ darstellte: Einerseits hin zu den „neuen“ Delerium und ihrem ersten Album Semantic Spaces und andererseits hin zu ihrem seinerzeit neuen Projekt Synæsthesia, mit dem Bill Leeb und Rhys Fulber (zuerst noch unter dem alter ego „R. Deckard„) den Stil der „alten“ Delerium recht konsequent fortsetzten. Aber auch das ist eine Geschichte für sich…

Non-Album-Tracks

Einige der später einzelnen Alben als Bonustracks hinzugefügten Stücke erschienen ursprünglich auf verschiedenen Compilations. Achtung: Nachstehende Links verweisen ebenfalls auf die neu gemasterten, jüngst erschienenen Fassungen, ansonsten auf andere Quellen:

  • Sermon (1992 auf der Labelcompilation Dossiers, Track Nr. 6). Auf derselben Compilation waren Leeb und Fulber noch als Front Line Assembly mit dem Track Inside Out und Noise Unit mit Falling vertreten.
  • Turmoil (1996 auf der Labelcompilation Dossiers II, Track Nr. 6). Auf derselben Compilation waren Leeb und Fulber noch als Front Line Assembly mit dem Dub Mix von Kill Them All und als Noise Unit mit Transmutation vertreten.
  • Embryo (1995 auf der Delerium-Compilation Reflections I, Track Nr. 10)
  • Brainwaves (1995 auf der Delerium-Compilation Reflections I, Track Nr. 11)
  • Symbolism (1995 auf der Delerium-Compilation Reflections II, Track Nr. 9)
  • Dark Star (1995 auf der Delerium-Compilation Reflections II, Track Nr. 10)
  • Infra Stellar (Remix) (1998 auf der Compilation Cryogenic Studios), Track Nr. 5)
  • Desert (Remix) (1998 auf der Label-Compilation Cryogenic Studios), Track Nr. 6)
  • Ambience (2001 auf der Label-Compilation Cryogenic Studio – Volume 02), CD 2, Track Nr. 3)

Zu der Ausgabe von Reflektions 1 (sic!), die ich mir seinerzeit vor allem wegen des grandiosen, darauf als Track Nr. 5 veröffentlichten Prophecy (vom Album Syrophenikan) kaufte, gibt es auch noch eine schöne Anekdote: Einmal mehr hat der Leeb/Fulber-Druckfehlerteufel-Fluch zugeschlagen, denn tatsächlich handelte es sich bei Track Nr. 5 um Twilight Rituals.

Mit dem Track Turmoil ist es so eine Sache: Erstmals 1996 auf Dossiers II und nur ein Jahr später auf dem Reissue von Spheres als Bonustrack veröffentlicht, handelt es sich um ein absolutes Frühwerk, das Bill Leeb bereits 1986 gemeinsam mit Michael Balch, seinem damaligen Partner auch bei Front Line Assembly, produziert hatte. Delerium gründeten die beiden zumindest offiziell aber erst 1987 – wobei unabhängig davon die beiden Projekte seinerzeit noch nicht final ausdifferenziert waren und die beiden daher durchaus Tracks produzierten, die gleichermaßen von Front Line Assembly oder Delerium hätten stammen können. Gleiches galt zwischenzeitlich und gilt aktuell erneut für Tracks von Noise Unit und Front Line Assembly. Daher unken einige auch und das nicht ganz unbegründet von Deviator als dem besseren aktuellen Album von Front Line Assembly.

Aber zurück zu Turmoil: Nur konsequent erschien das Frühwerk 2001 erneut, nun auf der „hauseigenen“ Label-Compilation Cryogenic Studio Vol. 2 – allerdings als Track von Front Line Assembly

 

Weitere Quellen und Links

Bill Leeb: Wikipedia (en) | facebook (Profil) | Instagram |

Rhys Fulber: Wikipedia (en) | facebook (Profil) | facebook (Seite) | Instagram

– werde ich nach und nach ergänzen!