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Schrauben mit Spannung

von | Dez 6, 2020

Elektronische Klangerzeugung mit analogen Synthesizern

Elektronische Musik fasziniert mich schon lange, bewusst höre ich sie seit Ende der 80er-Jahre. Mitte der 90er wollte ich dann auch endlich einmal selbst solche Musik machen – es blieb bei dem Vorsatz bzw. einigen, aus Gründen aber weitgehend unveröffentlichten – na nennen wir es mal – Klangexperimenten. Nach gefühlt ewigem – aber unproduktivem… – Herumgefrickel mit Software-Synthesizern habe ich mir nun tatsächlichen einen Hardware-Synthesizer im DIY-Gehäuse zusammengestellt: Einen analogen und modularen Synthesizer aus der A-100 Reihe von Doepfer. Anschließend sind noch die drei kleinen semi-modularen Synthesizer von Moog – Mother-32, DFAM und Subharmonicon – hinzugekommen, die nicht nur sehr schön miteinander, sondern vor allem sehr schön mit der Doepfer zusammenspielen. Meine Erfahrungen damit stelle ich nach und nach in diesem Beitrag zusammen, der nicht nur Verweise auf meine Videoclips zu dem Thema enthält, sondern ergänzende Literaturhinweise und meine Linksammlung zum Thema, die ich ebenfalls sukzessive ergänze – viel Spaß :)!

Videoreihe „Schrauben mit Spannung“

Meine eigene Lernkurve habe ich in einer Reihe von Videoclips dokumentiert, die in jeweils mindestens drei Minuten ausgewählte Themen behandeln:

Vorschau

Folgende Episoden sind in Planung und zum Teil auch bereits in Produktion:

Update Januar 2020:

Schwer zu sagen: Momentan interessieren mich die Grundlagen nicht mehr so sehr, zumal es dazu schon mehr als genug und bessere Videos gibt, als ich je produzieren könnte.

Da ich momentan viel mit „Hybridlösungen“ aus Hardware (Doepfer A-100, Arturia BeatStep Pro) und Software (Softube Modular, VCV Rack) experimentiere, wird es wohl erstmal eher darum gehen.

Hier mein ursprünglicher Plan:

Episoden N. N. – Filter (1-3): Höchste Zeit, sich endlich Klangformung/-färbung näher anzuschauen und anzuhören. Auch für das (sic!) Filter werde ich mehrere Episoden benötigen. Die erste behandelt die Grundlagen, weitere dann verschiedene Filtertypen und schließlich Filtercharakteristiken, z. B. die Auswirkung der Flankensteilheit auf den Klang usw.

Episode N. N. – Hüllkurven (2): Hüllkurven können nicht nur das Gate-Signal formen, sondern noch ganz andere Spannungen steuern bzw. verändern. Darum wird es in dieser Folge gehen.

Episode N. N. – Sequenzer und Co. (1): So richtig Spaß macht das Musizieren mit dem analogen Synthesizer doch erst, wenn Sequenzer und Co. ins Spiel kommen – also mir zumindest geht das so, aber ich mag diese typische Synthi-Musik a lá Tangerine Dream und Co. nun mal sehr gerne. Grund genug, sich Hard- und Software-Sequenzer sowie andere, artverwandte (Hilfs-)Module wie z. B. Clock-Divider (Frequenzteiler), Clock-Multiplier, Quantisierer einmal genauer anzuschauen.

Episode N. N. – Sequenzer und Co. (2): – s. o. (Fortsetzung)

Soweit meine Planung, Änderungen bleiben natürlich vorbehalten. Je nach Resonanz geht es evtl. weiter, dann mit Folgen, die u. a. das „Patchen“ einzelner Sounds darstellen werden.

Weitere Videos außer der Reihe, jeweils zu Einzelfragen

Eigene Musik (Demos, teils mit „Making of…“ usw.)

Hier eine Auswahl eigener Stücke, viele Skizzen liegen noch auf der Platte, die arbeite ich entweder noch aus – oder nicht, lasst Euch überraschen… 😉

Mit Synthesizern produzierte Tracks

Angefangen habe ich mit einem selbst zusammengestellten A-100 von Doepfer, das Gehäuse ist natürlich inzwischen voll und erste Module musste ich in andere Gehäuse auslagern. Aber das ist ja gerade der Vorteil der „modularen“ Systeme: Solange man das Modul mit Strom versorgt bekommt, kann es auch sonstwo hängen… 😉

Später kamen die drei „kleinen“ von Moog dazu: Erst die Mother-32, dann der DFAM und schließlich das Subharmonicon. Alle drei sind „semi-modular“ und verfügen jeweils über großzügige Patchbays. Dadurch kann man sie nicht nur kreuz und quer mit sich selbst oder miteinander, sondern darüber hinaus mit weiteren, externen Modulen „verdrahten“ – oder umgekehrt: Die Moogs als etwas groß geratene Module in ein bestehendes Eurorack einbinden.

Kombiniert man diese Hardware mit virtuellen modularen Synthesizern, wie etwa dem VCV Rack oder Softubes Modular, sind der Fantasie praktisch keine Grenzen mehr gesetzt. Vielleicht schreibe ich demnächst dazu etwas mehr, mal schauen…

Meine Tracks lassen sich je nachdem in verschiedene Reihen einordnen: Die „Maschinenmusik“-Reihe ist puristischer, diese Tracks sind wirklich nur mit den Hardware-Synthesizern produziert. Anders die Hybri[d]s-Reihe: Hier kommen auch virtuelle Synthesizer, wie etwa das VCV Rack, zum Einsatz, die dann z. B. die Hardware ansteuern. „Hybri[d]s“ ist natürlich ein Wortspiel aus „Hybrid“ und der „Hybris“ zu meinen, Musik produzieren zu können… 

Die Monde des Saturn (Arbeitstitel, „Work in progress…“)

Die Monde (unsere Erde hat ja nur einen – und der heißt auch noch „Mond“…) anderer Planeten unseres Sonnensystems haben mich schon immer fasziniert. Da wir uns von dem Jupitermond Europa leider fernhalten sollen, habe ich mir erst einmal ein paar Monde des Saturn vorgenommen:

Die „Mutterschiff“-Tetralogie

Kleine ep aus vier Tracks rund um das zunächst mit 64 bpm abhebende Mutterschiff, das sich mit 124 bpm auf den Weg zur Galaxy M 31 macht, um dort erst einmal die dort marodierenden Mutanten mit 172 bpm in den Ar… zu treten und final mit 64 bpm Kurs auf die neue Welt zu nehmen:

Einzelne Tracks und Demos

Oft entstanden aus bloßen Klangexperimenten, anfangs noch atonal, später dann fast schon musikalisch / harmonisch – nachdem ich endlich verstanden hatte, wie die Oszillatoren gestimmt werden können. Die Abgrenzung zwischen den eher puristisch (nur mit Maschinen) und hybrid (also u. a. mit Samples oder Plugins) produzierten Tracks habe ich nicht immer zu 100 % durchhalten können – aber hey, ich mache das hier auch nur zum Spaß:

Andere, ohne den Doepfer A-100 oder die „kleinen“ Moogs produzierte Tracks

Hierzu gehören natürlich allen voran meine Wettbewerbsbeiträge, die ich ausschließlich mit organischen, genauer Sounds unserer Katze Nelly produziert habe und andere, nur mit „Software“ produzierte Tracks:

Beide Tracks habe ich für einen Wettbewerb auf Metapop veröffentlicht, neben Dark Deeds noch Nötfärs (schwedisch für „Minced Beef“ – Katzenfutter halt… ;))

Dark Deeds

von desideratum feat. Nelly | Music from Cats e. p. (unreleased)

Nötfärs

von desideratum feat. Nelly | Music from Cats e. p. (unreleased)

Meine Tracks bei Soundcloud

Ausgewählte Tracks veröffentliche ich bei Soundcloud:

Meine Mixe bei Mixcloud und meine Sammlung bei Bandcamp

Mixe (wenn ich mal dazu komme…) veröffentliche ich auf Mixcloud.

Wer wissen möchte, was ich gerne höre, kann sich meine Sammlung bei Bandcamp anschauen.

Literatur

Anwander, Florian: Synthesizer. So funktioniert elektronische Klangerzeugung, 9. Aufl., Bergkirchen 2017 (ISBN: 978-3-941531-70-3)

Bjørn, Kim, Chris Meyer: PATCH & TWEAK – Exploring Modular Synthesis, Copenhagen (BJOOKS) 2018 (ISBN: 978-87-999995-1-4)

-ders.: PATCH & TWEAK with Moog, Copenhagen (BJOOKS) 2020 (ISBN: 978-87-999995-3-8)

Gorges, Peter: Synthesizer Programmierung, 4. unveränderte Aufl., Bremen 2009 (ISBN: 978-3-934903-64-7)

Hewitt, Michael: Music Theory for Computer Musicians, Boston (Course Technology) 2008 (ISBN: 978-1-59863-503-4)

Johne, Raik: Keine Angst vorm Synthesizer. Theoretische und praktische Erläuterungen aus der Welt der elektronischen Klangerzeugung, 2. komplett überarbeitete Aufl., Norderstedt (BoD) 2004 (ISBN: 978-3-7357-8041-6)

Krebs, Andreas: Das große Buch zum Doepfer A-100 Analog Modular Synthesizer, München (Ideenhase Verlag Andreas Krebs) 2011 [Verf. stellt es auch zum Download auf seiner Website zur Verfügung]

Lieb, Rolf-Dieter, Ulf Kaiser: A Guide to Modular Worlds, Rellingen (SynMag-Verlag) 2019 (ISBN: 978-3-00-064145-9)

 

Linksammlung

Meine Sammlung mit Links zu hilfreichen Texten, Hardware, Software usw. – sortiert, aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit usw. – viel Spaß :)!

A-100 Modularsystem (Doepfer)

Mother-32, DFAM, Subharmonicon (semi-modulare Synthis von Moog) und Minitaur

Field Kit

Moduldatenbanken, Planer

Module (nach Hersteller)

Sequencer

Audio-Interface

Softube Modular

Virtuelles Modularsystem, nicht sehr viele, aber spannende Module verfügbar, die regelmäßig kostenpflichtig sind. Lässt sich sehr schön als Plugin z. B. in Ableton Live nutzen, um u. a. dann via CV Tools den Hardware-Synthesizer anzusteuern.

VCV Rack

Ebenfalls ein virtuelles Eurorack, aber Open Source, für das inzwischen zahllose, sehr gute freie aber auch kostenpflichtige Module zur Verfügung stehen. Zum Teil sogar Software-Nachbauten echter Hardware-Module – klare Empfehlung!

 

Sequencer.de